„Mia san mia“- so das Motto des FC Bayern München. Daran scheinen sich auch die Wettanbieter zu halten, die den Bayern im deutschen Finale in der Champions League gegen Borussia Dortmund die ganz klare Favoritenrolle zuordnen. In London im Wembley-Stadion am 25. Mai 2013 gibt es laut aktuellen Quoten nur einen Sieger und der heißt FC Bayern München. Doch warum ist dies so und ist die Einschätzung der Wettanbieter überhaupt gerechtfertigt? Ist Bayern in der Tat so stark, dass die Quote für einen Borussen-Sieg mehr als doppelt so hoch ist als für einen Triumph des großen FC Bayern?
Der FC Bayern beeindruckt schon die ganze Saison
Es ist nicht nur der Name, der die Wettanbieter zur Erstellung der gegenwärtigen Quoten verleitet, denn mit der Vergangenheit konnte noch kein Verein auf der Welt einen aktuellen Titel gewinnen. Nein, es sind vielmehr die aktuellen Ergebnisse, die den deutschen Rekordmeister auszeichnen. Seit Matthias Sammer im Juli 2012 sein Amt als Sportdirektor antrat, geht es mit den Bayern bergauf, so dass in der gesamten Saison lediglich 3 Niederlagen zu Buche stehen. Diese waren allesamt bedeutungslos und wahrscheinlich ausschließlich der eindeutigen Tabellensituation beziehungsweise ein wenig Unkonzentriertheit zuzuschreiben.
In der Bundesliga führt der Klub vor dem Zweitplatzierten – dem BVB – mit 20 Punkten Vorsprung, so dass der Titel bereits seit einigen Wochen sicher ist. Im Pokal konnte der BVB mit 1:0 geschlagen werden, allerdings im heimischen Stadion in München, was in London nicht der Fall sein wird. Nachteil Bayern, möchte man meinen. Doch der FC Bayern wäre nicht der FC Bayern, wenn nicht noch andere Gründe die von den Wettanbietern ausgegebenen Quoten rechtfertigen würden.
So zum Beispiel die bisherige Champions League-Saison, die die Bayern eher leicht und locker in das Finale gespült hat. Gegner wie Juventus Turin oder gar der FC Barcelona wurden gnadenlos auseinandergenommen und mit 4:0 beziehungsweise gar 7:0 nach Hause geschickt. Es dürften vor allem diese internationalen Auftritte sein, die die Wettanbieter von der Stärke des Klubs schwärmen lassen. Mit einem Blick auf die Bank lässt sich das Bild abrunden: Shaqiri, Rafinha, Gomez und viele andere würden in jeder anderen Mannschaft Stammspieler sein, nur eben nicht beim FC Bayern München. Beeindruckend.
Borussia Dortmund darf dennoch nicht unterschätzt werden
Trotz aller Stärke des Klubs darf Borussia nicht unterschätzt werden, denn der BVB ist nicht einfach mal so ins Finale gestolpert, sondern hat Größen wie Manchester City, Ajax oder Real Madrid aus dem Weg geräumt. Zudem hat die Borussia nichts zu verlieren, ist das Finale doch mehr als eine Zugabe, da niemand mit einem so tollen Auftreten der Mannschaft in Europa rechnen konnte. Nun sind die Mannen von Jürgen Klopp im Finale und freuen sich auf das Duell mit dem großen Konkurrenten.
Die klare Außenseiterrolle scheint den Dortmundern zu gefallen, sind sie mit Understatement und Kleinrederei doch bisher ganz gut gefahren. Das verlorene DFB-Pokal-Finale der Bayern gegen den BVB 2012 (2:5) dürfte bei den Bayern die Stärke des BVB in Finalspielen wieder in Erinnerung gerufen haben. Unterschätzen sollten sie die Borussen demnach auf keinen Fall.