Löw und Bierhoff verlängern
Joachim Löw bleibt Bundestrainer. Der 50-Jährige einigte sich mit dem Deutschen Fußball-Bund auf eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages bis 2012. Zusammen mit Löw verlängerte auch das Team mit Manager Oliver Bierhoff, Assistent Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke.
Die Verhandlungen seien am Samstag begonnen und am Montag bereits abgeschlossen worden, sagte DFB-Generalsekretär Niersbach. Das zeige, dass das Vertrauensverhältnis intakt sei, auch wenn die Öffentlichkeit das nicht immer geglaubt habe.
Löw freut sich auf Fortsetzung
„Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit dem DFB und der Mannschaft“, sagte Joachim Löw auf der Pressekonferenz in Frankfurt und ergänzte: „Wir haben hervorragende sportliche Perspektiven, und es ist für uns eine große Herausforderung, nach der erfolgreichen WM in Südafrika nun die Vorbereitungen für die EM in Angriff nehmen zu können.“
DFB-Präsident Theo Zwanziger sagte, seine Vertragsverlängerung stünde erst im Oktober an und bis dahin werde er sich Gedanken um seine Zukunft machen.
Kapitänsfrage weiter offen
Bundestrainer Joachim Löw lässt sich mit der Entscheidung in der Kapitänsfrage Zeit bis kurz vor dem nächsten Länderspiel am 11.August gegen Dänemark. „Ich habe Philipp Lahms Wunsch vernommen. Das ist auch legitim. Ich habe aber von ihm und auch von Michael Ballack gehört, dass es eine Entscheidung des Bundestrainers ist.“
„Die Entscheidung liegt selbstverständlich bei mir, ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Ich werde mit beiden zu gegebener Zeit das Gespräch suchen. Das wird aber erst kurz vor dem Dänemark-Spiel sein.“
Dänemark: Löw kompromissbereit
Bundestrainer Joachim Löw hat den Bundesliga-Klubs mit WM-Spielern vor dem Länderspiel am 11.August gegen Dänemark Entgegenkommen signalisiert. „Ich sehe die grundsätzliche Problematik im sehr dichten Terminkalender. Die Spieler, die acht, neun Wochen im Einsatz waren, steigen erst Anfang August wieder ein und hinken in der Vorbereitung hinterher“, sagte Löw. Vor der Nominierung werde er mit allen Trainern sprechen.Allen voran Rekordmeister Bayern München hatte die knappe Vorbereitungszeit kritisiert und einen Boykott ins Spiel gebracht.
Berlusconi: Ronaldinho unverkäuflich
Silvio Berlusconi hat den brasilianischen Weltstar Ronaldinho für unverkäuflich erklärt. „Ronaldinho ist auf keinen Fall zu haben. Wir sind uns alle darüber einig, dass er, solange er spielt, beim AC Mailand bleiben wird“, sagte der italienische Ministerpräsident und Milan-Besitzer auf einer Pressekonferenz.
Hertha: Mehr als 10.000 Dauerkarten
Einen Monat vor Saisonbeginn hat der Zweitligist Hertha BSC schon mehr als 10.000 Dauerkarten verkauft. Das erste Saisonziel sei damit erreicht. „Die Nachfrage ist weiterhin stark“, sagte Geschäftsführer Ingo Schiller.
Sinkiewicz wechselt von Leverkusen nach Augsburg
Abwehrspieler Lukas Sinkiewicz verlässt den Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen und wechselt mit sofortiger Wirkung zum Zweitligisten FC Augsburg. Das teilten die Rheinländer mit.
Der 24-Jährige, der 2007 vom 1. FC Köln nach Leverkusen gewechselt war, erhält beim Zweitliga-Dritten der vergangenen Saison einen Einjahresvertrag.
Anklage gegen Ribery erhoben
Die französische Justiz hat Anklage gegen Franck Ribery erhoben. Das entschied Untersuchungsrichter Yves Dando in Paris im Beisein des Bayern-Spielers, der in die Sex-Affäre um die “Equipe tricolore” verwickelt ist. Ribery hatte eingeräumt, im vergangenen Jahr bezahlten Sex mit einer minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren. Der 27-Jährige beteuert aber, seinerzeit das Alter (17) des Mädchens nicht gekannt zu haben. Die Frau bestätigte diese Aussage. Die Anklage muss aber beweisen, dass dem Kunden die Minderjährigkeit bekannt war.
Kreuzbandriss bei OFC-Verteidiger Huber
Fußball-Drittligist Kickers Offenbach muss in den nächsten Monaten ohne Alexander Huber auskommen. Der Verteidiger zog sich im Testspiel gegen den griechischen Erstligisten PAOK Saloniki (3:1) einen Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie zu.
Das ergab eine Kernspintomographie, teilte der Club am Montag mit. Die Verletzung soll konservativ behandelt werden. «Das ist natürlich ein herber Rückschlag für uns», sagte Trainer Wolfgang Wolf.
Neuer Trend in 3. Liga: Einkaufen ohne Ablöse
Zum Saisonstart hat die 3. Fußball-Liga einen neuen Trend gesetzt: Einkaufen ohne Ablöse ist angesagt. Fast alle 213 Neuzugänge der insgesamt 450 Spielerwechsel (Stand 20. Juli) waren ablösefrei.
Auf der anderen Seite erwirtschafteten die Clubs sogar ein Plus aus Spielerverkäufen. Mit den 450 Transfers wurde der Wert des Vorjahres (364) deutlich übertroffen – die Bestmarke aus der Premieren-Saison 2008/2009 mit 590 Transfers blieb jedoch unerreicht.
Vor allem die Zweitliga-Absteiger tauschten fast ihren kompletten Kader aus: So ist TuS Koblenz mit 14 Zugängen und allein 26 Abgängen absoluter Wechsel-Meister. Auch die beiden anderen Absteiger, Hansa Rostock (12 Zugänge/20 Abgänge) und Rot-Weiss Ahlen (14 Zugänge/21 Abgänge), trennten sich von einer Vielzahl von Spielern.
Anders machten es Werder Bremen II und VfB Stuttgart II, die jeweils sieben Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in ihre zweite Mannschaft nachrücken ließen. Am wenigsten Spielerwechsel verzeichnete bisher Rot-Weiß Erfurt (7 Zugängen/4 Abgänge). Auch der 1. FC Heidenheim (4 Zugänge/8 Abgänge), Aufsteiger 1. FC Saarbrücken (8 Zugänge/ 6 Abgänge) und Eintracht Braunschweig (7 Zugänge/7 Abgänge) hielten sich im Transfergeschäft zurück.
Die höchste Ablösesumme kassierte Rot-Weiß Erfurt: Das Nachwuchstalent Carsten Kammlott wurde für 800 000 Euro an den Regionalliga-Aufsteiger RasenBallsport Leipzig transferiert. Der ambitionierte Verein vom milliardenschweren Unternehmer Dietrich Mateschitz zahlte zudem für den Babelsberger Daniel Frahn eine Ablösesumme von 200 000 Euro an den 3. Liga-Neuling.
Absteiger und Drittliga-Neuling Rostock füllte seine Vereinskasse durch den Wechsel von Felix Kroos nach Werder Bremen auf. Der Bruder von Bayern-Nationalspieler Toni Kroos kostete 150 000 Euro. Eintracht Frankfurt zahlte an Kickers Offenbach 250 000 Euro für den Wechsel des 19-jährigen Mittelspielers Sebastian Rhode. Während die meisten Drittligisten fast ausnahmslos ablösefreie Spieler verpflichteten, musste der SV Sandhausen als einer der wenigen Vereine 20 000 Euro Ausleihgebühr für den 21-jährige Torwart Frederic Löhe von Borussia Mönchengladbach berappen.
Namhafte Neuzugänge und ehemalige Topstars aus der Bundesliga sind außer den bundesligaerfahrenen Trainern Klaus Augenthaler und Petrik Sander diesmal kaum in die 3. Liga gewechselt. Dagegen machte die Youngster vom FC Bayern München II den größten Karrieresprung. WM- Torschützenkönig Thomas Müller wechselt nun auch offiziell in den Profikader, wie auch Jungnationalspieler Holger Badstuber. Zudem hatte der erst 18 Jahre alte David Alaba Champions-League-Luft schnuppern dürfen und rückt neben Diego Contento und Mehmet Ekici ebenfalls in die Meister-Mannschaft nach. «Louis van Gaal möchte, dass wir taktisch genauso spielen wie die Profis», sagte Rückkehrer Hermann Gerland, der Mehmet Scholl wieder abgelöst hat.
Wie schnell sich das Wechsel-Karussell noch bis zum Transferende am 31. August weiterdreht, bleibt abzuwarten. An diesem Freitag startet die Liga mit dem Eröffnungsspiel Kickers Offenbach gegen FC Saarbrücken in die Saison. Ob der Transfer-Zuwachs auch einen Zuschauerboom mit sich bringen wird, ist auch noch offen. Letzte Saison musste die Liga immerhin einen Zuschauerrückgang von rund 200 000 Besucher in Kauf nehmen.