Nürnberger «Ultras« wüteten im Freiburger Stadion
Die «Ultras« haben bei der Partie SC Freiburg gegen den 1. FC Nürnberg im Freiburger Stadion gewütet. Sie rissen Sitzschalen aus der Verankerung, überrannten Ordner und wollten Freiburg-Fans überfallen.
Als die «Ultras« nach Spielende ihren Block verließen, wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Rund 60 Sitzplatzschalen waren zertrümmert worden. «Das hat richtig übel ausgesehen«, sagt Thomas Zink, Einsatzleiter der Freiburger Polizei beim Spiel am Montagabend.
Gewütet wie kein anderer Verein
«Die haben gewütet wie zuletzt kein anderer Verein. Das haben wir so noch nicht erlebt«, ergänzt der Pressesprecher des SC Freiburg tags darauf. Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar. Ob der Sportclub Schadenersatz vom 1.FC Nürnberg fordern wird, ist ebenfalls offen.
Es blieb nicht bei der Randale auf den Rängen. Schon vor Spielbeginn fielen die «Ultras« laut Einsatzleiter Zink aus der Rolle. «Sie sind massiv auf den Eingang zugerannt und haben versucht, die Ordner zu überrennen.« Die Polizei ging dazwischen und durchsuchte die Nürnberg-Fans. Drinnen, im Stadion des Zweitligisten, stießen sie auf weniger Widerstand. «Dort haben sie die Ordner über den Haufen gerannt.«
Polizisten hatten aufgepasst
Nach Spielende seilten sich laut Polizei rund 20 «Ultras« ab. Sie wollten Freiburger Fans überfallen. Doch Polizisten kamen ihnen zuvor.
Die Rangeleien und Scharmützel zogen sich bis Mitternacht hin. Der Grund: Ein Bus der «Ultras« war defekt, ein zweiter Bus fuhr deshalb ebenfalls nicht in Richtung Heimat – sozusagen aus Solidarität. Bis ein Ersatz-Bus organisiert war, stänkerten die «Ultras« in Richtung Freiburg-Fans. Das kann Kurt Benisch, Chef der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd und bei Heimspielen Einsatzleiter im Frankenstadion, bestätigen. Damit die Pöbeleien und Aggressionen nicht aus dem Ruder liefen, drängte die Freiburger Polizei die «Ultras« zurück und kesselte sie ein.
Verletzt wurde in dieser Situation niemand. Bei den Rangeleien im Stadion habe ein Ordner Blessuren davongetragen, so der Pressesprecher des SC Freiburg. Der 1. FC Nürnberg wollte sich nicht zu den Vorkommnissen äußern.
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